Bericht Shark Info
Ein grosses Problem für den spezifischen Haischutz stellen auch mangelnde Kenntnisse
des Wanderverhaltens einzelner Arten dar. Haie halten sich bei ihren Wanderungen nicht
an politische Grenzen, die Fang- und Nutzungsbestimmungen dieser Tiere leider jedoch
schon.
In der Studie wurde das Wanderverhalten von 6 Walhaien in der Sulu Sea Region mittels
Satelitentelemetrie 7 - 128 Tage lang registriert. Je ein Tier legte eine Distanz von 4567 km,
resp. von 8025 km zurück. Dabei wurden mehrere politische Grenzen passiert. Die Daten
belegen die Notwendigkeit, die Bewirtschaftung und den Schutz des Walhaies auf eine
multilaterale Basis zu stellen, mindestens aber auf regionalem Niveau zu regeln.
Quelle: Movements of whale sharks (Rhincodon typus) in South-east Asian waters as determined
by satellite telemetry (2002). Journal of Zoology 257 pp 111-115.
Die Dry Tourgas Region von Florida Keys stellt für die Fortpflanzung der Ammenhaie ein
wichtiges Gebiet dar. Viele Tiere können dort beobachtet werden. Mittels
molekularbiologischer Methoden wurde die Vaterschaft von 32 Nachkommen eines
Muttertieres untersucht. Die Junghaie hatten mindestens vier verschiedene Väter. Diese
multiple Vaterschafts-Strategie erhöht wahrscheinlich kurzfristig die genetische Diversität
einer Population und scheint speziell wertvoll für Arten mit limitiertem Wanderverhalten.
Quelle: Multiple paternity in the nurse shark, Ginglymostoma cirratum (2002). Environmental
Biology of Fishes 63 pp 347-351.
Speziell von langlebenden pelagischen Haien ist das individuelle Alter schwer zu
bestimmen. Radioaktives Material wird durch die Nahrungskette aufgenommen und lagert
sich teilweise in verschiedenen Geweben ab, so auch in den knorpligen Wirbelkörpern vom
Heringshai (Lamna nasus). Diese Einlagerungen führen zu erfassbaren Wachstumsringen,
die charakteristisch für eine bestimmte Zeitspanne sind, ähnlich den Wachstumsringen bei
Bäumen, die das jeweilige Klima wiederspiegeln.
Wachstumsringe von Tieren aus den 60iger Jahren konnten in Übereinstimmung gebracht
werden mit später gefangenen Tieren und erlaubten so eine Kalibrierung der
Wachstumsringe beim Heringshai bis mindestens zu einem Alter von 26 Jahren.
Quelle: Bomb dating and age determination of large pelagic sharks (2002) Canadian Journal of
Fisheries & Aquatic Sciences 59 pp 450-455.
Arten zu erfassen ist ein, auch für Fachleute, schwieriges Problem. Einerseits können die
Arten so selten sein, dass es an puren Zufall grenzt, dass sie überhaupt einmal gesichtet
werden und der entsprechende Spezialist, wieder durch einen Zufall, davon erfährt.
Andernseits, können Arten einander so ähnlich sein, dass sie als Variabilität einer einzigen
Art taxiert werden, eine sogenannte kryptische Art.
Bei der neu beschriebenen Art aus West-Australien, Parascyllium sparsimaculatum (der
spärlich oder schwach gefleckten) sind die Unterschiede zu den nächst ähnlichen Arten
durch morphologische Messungen belegt und nicht einfach von Auge, ohne mathematische
Hilfsmittel, zu erkennen. Bis jetzt wurden nur drei Exemplare dieser Art wissenschaftlich
erfasst und als solches publiziert. Die Autoren geben einen Bestimmungsschlüssel an, der
die verwechselbaren Arten der Gruppe einschliesst und umfasst.
Quelle: A new parascylliid species, Parascyllium sparsimaculatum, from Western Australiua
(Elasmobranchii: Orectolobiformes). Ichthyological Research, 2002, 49, pp 15-20.
Veröffentlichung nur mit Quellenangabe: Shark Info
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