Von Shark Info
Am 7. Dezember 2000 wurde ein Meilenstein für den Haischutz gelegt. In
sämtlichen US-Gewässern, speziell in den pazifischen Regionen und Hawaii, wird
Finning von Haien gesetzlich verboten.
Finning ist die grausame und verschwenderische Praxis, Haien, oft bei lebendigem
Leib, die Flossen abzuschneiden und die Rümpfe unverwertet zurück ins Meer zu
werfen. Da die Flossen nur einen geringen Teil des Körpergewichts ausmachen,
werden so 93-96% des Haifleisches ungenutzt weggeworfen. Der Hauptmarkt für
Haiflossen ist Asien, wo eine Schale Haiflossensuppe bis 100 Dollar kosten kann.
So werden jährlich hunderttausende von Haien weltweit und zehntausende allein im
pazifischen Teil der US-Küstengewässer gefinnt.
Da Haie sich sehr langsam fortpflanzen, trifft sie eine derart massive Befischung
besonders stark. Aus diesem Grund hat das US-Wirtschaftsdepartement
(Department of Commerce) bereits 1993 einen Stop dieser Praxis in den
atlantischen US Hoheitsgewässern, der Karibik und im Golf von Mexiko veranlasst.
Von diesem Verbot ausgenommen waren bisher nur die pazifischen Regionen, in
denen diese Technik vor 10 Jahren noch einen geringen Stellenwert hatte. In den
letzten Jahren ist jedoch der Anteil von Finning in den pazifischen und vor allem den
hawaiianischen Gewässern enorm gestiegen. So nahm die Zahl der getöteten Haie
im pazifischen Teil von 1991 bis 1998 um 2500% zu. Die Schätzung lag 1998 bei
rund 60 000 gefinnten Blauhaien (Prionace glauca), eine der bevorzugten
Hochseearten.
Shark Info berichtete verschiedentlich in den Kurznachrichten über den Kampf um
das generelle Verbot von Finning in US-Gewässern. Die Gesetzesvorlage (Shark
Finning Prohibition Act, H.R. 5461) fordert ein Verbot des Finnings in den
gesamten US-Gewässern (200 Meilenzone) und soll zudem auf internationaler
Ebene Kooperationen gegen Finning fördern. Das Gesetz soll nicht nur Finning
verbieten, sondern auch generell das Landen von Flossen in Häfen, ohne dass sich
auch die Haikörper an Bord befinden. Dies soll verhindern, dass kleinere
Fangschiffe weiterhin Finning betreiben, denn Haikörper haben, verglichen mit den
Flossen, einen geringen Marktwert, ein hohes Gewicht und nehmen zudem viel
Platz auf den kleinen Schiffen weg.
Der Gesetzenentwurf wurde dem Senat durch die Senatoren Kerry, Snowe und
Hollings vorgelegt und am 7. Dezember vom US-Senat verabschiedet, nachdem
das Repräsentantenhaus ihn bereits im November dieses Jahres akzeptierte. Der
Gesetzesentwurf muss noch vom Präsidenten unterschrieben werden, um
geltendes Gesetz zu werden.
Veröffentlichung nur mit Quellenangabe: Shark Info / Shark Info
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